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Broschüre "Mit Biedronka, Maus und Zaba"

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6 Silvester

6 Silvester und Neujahr Zu Silvester ist es in manchen deutschen Familien üblich „Karpfen blau“ zu essen. Bei dieser speziellen Zubereitungsart wird der Fisch gegart und nimmt dadurch eine blassblaue Farbe an. Der Jahreswechsel wird gern in Gemeinschaft begangen. Bei Musik und Tanz feiert man zusammen – entweder zu Hause oder in einem Lokal bei größeren Veranstaltungen. Kurz vor Mitternacht zählen alle gemeinsam die letzten Sekunden des alten Jahres herunter, bevor man um Punkt 12 Uhr auf das neue Jahr anstößt und sich ein „Gesundes neues Jahr!“ wünscht. Begleitet wird das durch Knallerei und Feuerwerk. Dem Brauch zufolge verschwinden so Dämonen, Pech und böse Geister. Ein glückliches neues Jahr (Szczęśliwego Nowego Roku) wünscht man sich in der Silvesternacht auch in Polen. Für Glück und Reichtum im neuen Jahr soll, wie in Tschechien zu Weihnachten, eine Fischschuppe sorgen. Diese wird in der Silvesternacht ins Portemonnaie gelegt. Unglück soll es jedoch bringen, wenn man direkt am Neujahrstag putzt. Damit würde das Glück zusammen mit dem Müll weggefegt werden. Silvester und Neujahr bilden den Auftakt für die traditionsreiche polnische Karnevalszeit. Silvester wird in Tschechien meist in Familie oder mit Freunden gefeiert, dabei trinken und essen alle gemeinsam. Wie in vielen anderen Ländern der Welt wird zum Jahreswechsel ein Feuerwerk entzündet, um das alte Jahr zu vertreiben, während man sich auch hier ein glückliches neues Jahr (Šťastný nový rok) wünscht. Einem tschechischen Brauch zufolge beschert es Reichtum, wenn man zu Neujahr Linsen isst. Das kommt daher, weil Linsen ihrer Form wegen symbolisch für Geldmünzen stehen.

7 Karneval und Fasching Die Tradition des Karnevals ist schon sehr alt und reicht in Deutschland bis zu den Germanen zurück. Verkleidet mit Masken und Tierfellen wurde gefeiert, um die guten Geister zu wecken und den Frühling zu beginnen. Die Idee dahinter war, die Zeit vor der sechswöchigen Fastenzeit noch einmal richtig auszukosten. Das Wort Karneval kommt übrigens von der Bezeichnung „Carnevale“, was übersetzt „Fleisch, leb wohl!“ bedeutet. Aus diesem Brauch heraus feiern die Kinder noch heute bunt geschminkt und lustig verkleidet das Faschingsfest. Dabei essen sie Pfannkuchen (Berliner), die mit Marmelade gefüllt sind. Bereits seit dem 13. Jahrhundert gibt es auch in Tschechien Feiern, die auf Fasching (Masopust) zurückgehen. In dieser Vergnügungszeit gehörten Hochzeiten, Bälle oder Schlachtungen dazu, für die im Jahresverlauf keine Zeit war. Höhepunkt des Karnevalstreibens ist auch heute noch der Faschingsdienstag, an dem in einigen Regionen Umzüge stattfinden. In der Region um Hlinsko, östlich von Prag, finden böhmische Fastnachtbräuche statt, die aufgrund ihrer Tradition zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Die Menschen tragen hier noch althergebrachte Masken und die Stimmung erinnert an die Zeit um das 19. Jahrhundert. Auch in Polen hat die Karnevalstradition eine jahrhundertealte Geschichte. Während auf den Höfen prachtvolle Maskenbälle stattfanden, feierten die einfachen Leute auf dem Land die Wochen vor der Fastenzeit mit nahrhaften Speisen, Tanz und Gesang. Der Donnerstag vor Aschermittwoch wird in Polen „Fetter Donnerstag“ (Tłusty czwartek) genannt. An diesem Tag beginnt die letzte Karnevalswoche. Man isst Fettgebackenes – vor allem Krapfen (pączki) und Liebesschleifen (faworki).

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